Querung der Werre bei Bad Salzuflen

Die bevorzugte Variante der Querung der Werre bei Bad Salzuflen (S 6.1) nach dem Segmentvergleich der DB-Planer

  • ist kein gravierender Eingriff in die Landschaft,

  • eignet sich für einen verbesserten Lärmschutz gegenüber dem Lärm der Autobahn 2

  • ermöglicht den Bahnanschluss von Bielefeld nach Bad Salzuflen.

Die vorgesehene Lage

Querung der Werre Bad SalzuflenSatellitenbild Quelle tim-online
Von Bielefeld kommend tritt die Trasse noch westlich der Autobahn in einen Tunnel, der unter der Autobahn A2 durchführt, noch im Bereich der Straße „Heidenloh“ im Tunnel liegt und am Gut Hörentrup wieder an die Oberfläche kommt. Danach wird die Bundesstraße im Bereich der Autobahnausfahrt Herford / Bad Salzuflen unterquert. Diese Stelle ist sowohl hinsichtlich der Höhenlage im Verhältnis zur Autobahn (Abstand 100 m) wie hinsichtlich der Höhe (75 m.ü.d.M.) der Fixpunkt: In etwa muss die Bahntrasse auf der gleichen Höhe wie die Autobahn liegen. Die Rampen der Straße zur Autobahn verlangen, dass die Trasse in etwa am östlichen Ende der Rampen liegen muss, also etwa dort, wo heute ein kleiner Wendeplatz der Straße Meerbrede liegt. Aus dieser Höhe kann die Werre, die Bahnlinie Herford – Bad Salzuflen und die Salzufler Straße (L 712) auf Brücken überquert werden.  Bereits in Höhe der ehemaligen Autobahnraststätte genügt die Überdeckung, dass Trasse in einen Tunnel eintreten muss, um unter der Autobahn hindurch zu führe. Aufgrund der gegebenen Fixpunkte ist davon auszugehen, dass die Bahntrasse sowohl über die Werre, über die Bahnlinie Herford – Bad Salzuflen wie über die Salzufler Straße in gleicher Höhe wie die Autobahn führen wird. Weitere Details zur Lage der Trasse wird es vor der Entscheidung über eine Vorzugstrasse nicht geben, diese sind Sache der Ausführungsplanung. Die Skizze oben zeigt die Lage unter Beachtung der verbleibenden Variationsbreite.

Die Wirkung in der Landschaft

Aufgrund der vorgenannten Höhenlage, die durch die Bundesstraße 239, die Werre und die Bahnlinie Herford – Bad Salzuflen determiniert wird, wird die Trasse nicht mehr und nicht weniger optisch auffallen wie die Autobahn A 2.

Akustische Wirkungen

Der maßgebliche Erzeuger von Lärm ist die Autobahn A 2. Dabei handelt es sich um einen Dauerlärm mit stetig wechselnden Frequenzen. Hinzu kommt der Lärm der Bundesstraße 239. Auch die Salzufler Straße ist aufgrund der Verkehrsbelastung eine erhebliche Lärmquelle. Aufgrund dieses Ist-Zustandes ist die zusätzliche Lärmbelastung der Bahnstrecke gering und in weiterer Entfernung nicht mehr spürbar. Der Bau der Bahntrasse bietet die Möglichkeit, die Lärmwirkungen der Autobahn erheblich zu reduzieren.
Die Lärmkartierung NRW zeigt, dass die Trasse vollständig im Bereich der Verlärmung der Autobahn mit über 60 dB, teilweise über 65 dB liegt.
Siehe hierzu auch den Lärmaktionsplan der Stadt Bad Salzuflen.
Zum Vergleich sei auf die Lärmauswirkungen der Schnellfahrstrecke Köln – Frankfurt verwiesen. Eine vergleichbare Situation ist in Königswinter-Rauschendorf (Bereich Pleinstraße) zu finden. Die Lärmkartierung zeigt, dass die Lärmwirkung der Schnellfahrstrecke mit Lärmschutzwand von mehr als 50 dB in einer Entfernung von 400 Metern endet. An der Siedlung Bad Salzuflen Elkenbrede würde in einer Entfernung von rund 400 Metern.

Bahnanschluss für Bad Salzuflen und den Kreis Lippe:
RE 82 Detmold – Bielefeld über Bad Salzuflen

Anbindung Bielefeld – Bad SalzuflenSatellitenbild Quelle tim-online
Die vorgenannten Daten zeigen, dass der Höhenunterschied zwischen einer Schnellfahrtrasse und der Bahnlinie Herford – Bad Salzuflen bei 8 bis 10 Meter liegen wird. Damit ist es möglich, die Bahnlinien zu verbinden, um eine Direktverbindung Bielefeld – Bad Salzuflen herzustellen. Dafür können heute übliche Regionalzüge verwendet werden, die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h auf dem kurzen Abschnitt bis Bielefeld mit dem Fahrplan für Hochgeschwindigkeitszügen kompatibel sind.
Die Fahrzeit Bielefeld – Bad Salzuflen würde 10 Minuten betragen, die Fahrzeit Bielefeld – Schötmar 12 Minuten.
Diese Verbindung ist für den Kreis Lippe von besonderer Bedeutung:
Der derzeitige Plan zur Entwicklung des Schienennetzes des NWL im Rahmen des Deutschlandtakts sieht vor, neben dem bisher verkehrenden RE 82 den Bahnverkehr Bielefeld – Lemgo auf Halbstundentakt zu verdichten. Um dies möglich zu machen, soll die Bahnlinie Lage – Bielefeld abschnittsweise zweigleisig ausgebaut werden. Dieser Ausbau ist nicht notwendig, wenn der Regionalexpress auf die Route über Bad Salzuflen verlegt werden kann, zugleich würde das Potenzial für diese Verbindung so verbessern, dass eine halbstündliche Führung gerechtfertigt wäre. In der weiteren Entwicklung ist es möglich, diesen Express in das System des Rhein-Rhur-Express zu integrieren, sodass Direktverbindungen aus dem Kreis Lippe bis in die Landeshauptstadt entstehen.

Regionalbahnhof keine Alternative
Ein Regionalbahnhof Bad Salzuflen in Kreuzung mit der Bahnlinie Herford – Bad Salzuflen ist nicht zu empfehlen. Verkehrlich ginge der Zeitvorteil in Richtung Bielefeld durch Umsteigezwang verloren. Der Bau wäre aufwendig, da die Schnellfahrstrecke in Hochlage über dem Gelände liegen würde und für Gleise und Bahnsteig zusätzlich Dämme und Brücken gebaut werden müssten.

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