Ungenutzte Chancen: Schneller von Hannover nach Osnabrück

Die Beschleunigung der Verbindung Hannover – Osnabrück und Amsterdam – Berlin ist im Zielfahrplan 2030+ bisher nicht ausreichend berücksichtigt.
Mit geringem Aufwand kann die Fahrzeit Hannover – Osnabrück bis zu 15 Minuten (Fernverkehr) bzw. 30 Minuten (Regionalexpress) verkürzt werden.
Die vorgestellten Trassen-Varianten belegen die Machbarkeit dieser Möglichkeit konkret.

Mit einer ca. 3 km (günstigste Variante) langen Verbindungsspange kann die Schnellfahrstrecke im Bereich der Weserquerung bei Vlotho mit den Bestandsstrecken Richtung Löhne verbunden werden.
Die hier gezeigten Anbindungen sind hinsichtlich Höhenlagen, Raumordnung und Umwelt gemäß Geodaten überprüft und genauso machbar wie die Weserquerung für die Hauptstrecke selbst.
Drei Varianten sind technisch machbar:

Anbindung an die Strecke Löhne – Hameln mit geringsten Kosten, Bedienung von Bad Oeynhausen Süd

Anbindung an die Strecke Löhne – Hameln mit höherer Geschwindigkeit, Bedienung von Bad Oeynhausen Süd


Anbindung an die Strecke Löhne – Hameln mit höherer Geschwindigkeit und hohem Wert für den Reisezugverkehr, Bedienung von Bad Oeynhausen Bahnhof

Erhebliche Verkürzung der Fahrzeit Hannover – Osnabrück gegenüber Deutschlandtakt

Ein Musterfahrplan gibt Auskunft über die erreichbaren Fahrzeiten:

Daraus ergeben sich folgende Fahrzeiten:
Hannover – Osnabrück Hbf
für internationalen Fernverkehrszug mit 300 km/h: 50 Minuten (Deutschlandtakt sehr 62 Minuten vor)
für internationalen Fernverkehrszug mit 230 km/h: 60 Minuten (Deutschlandtakt sehr 62 Minuten vor)
für Regionalexpress mit 200 km/h: 70 Minuten (Deutschlandtakt sehr 62 Minuten vor)

Chance nicht genutzt:
Amsterdam – Berlin in 5 Stunden ist möglich

Erster Schritt: Dezember 2023: Fahrzeit 5:50 h

Der im Dezember 2023 in Kraft gesetzte Fahrplan verkürzt die Fahrzeit Amsterdam – Berlin auf knapp unter 6 Stunden. Erreicht wurde dies durch folgende Maßnahmen:

  • In den Niederlanden wurde die Verbindung aus dem Grundtakt gelöst und beschleunigt.
  • Durch den Einsatz von Fahrzeugen, die unter beiden Stromsystemen fahren können, wurde der Lokwechsel in Bad Bentheim erspart.
  • Der Halt Minden wurde aufgegeben und dem ICE Rhein/Ruhr – Berlin zugewiesen.
  • Der Zwischenhalt Stendal wurde aufgegeben und der ICE-Linie Berlin – Frankfurt zugewiesen

Zweiter Schritt: Zielfahrplan 2030+, 3. Entwurf: 5:40 h

Der Zielfahrplan 3. Entwurf sieht mit 250 km/h schnellen Fahrzeugen eine weitere Kürzung der Fahrzeit von 10 Minuten vor. Durch den Einsatz nur 250 km/h schneller Fahrzeuge wird mehr nicht erreicht.

Dritter Schritt: Optimierter Zielfahrplan, Fahrzeit 5 Stunden

Die Fahrzeitverkürzung Osnabrück – Hannover von 50 Minuten verringert die Fahrzeit um weitere 10 Minuten. 300 km/h schnelle Fahrzeuge bringen weitere 12 Minuten allein zwischen Hannover und Berlin.
Weitere 20 Minuten sind mit einer Neubaustrecke in den Niederlanden und weniger Halten möglich.

Absurde Ergebnisse des aktuellen Zielfahrplans

Um den aktuellen Zielfahrplan genau zu erfüllen, wird eine 14 km lange Verbindungsspange nach Minden erforderlich:

Auszug aus Variante 9. Die Trasse verläuft so nah an Lindhorst vorbei, dass eine sehr viel kürzere Verbindung ausreicht, um Minden über die Schnellfahrstrecke zu erreichen.

Weitere Alternativen

Alternativ kann erwogen werden, eine Verbindung in Richtung Osnabrück auch mit einer Anbindung an die Bahnstrecke Herford – Kirchlengern zu ermöglichen.


Die über Vlotho verlaufenden Varianten ermöglichen den Bau einer Trasse vom Viadukt Mittelbachtal zur Bahnlinie Herford – Kirchlengern. Da diese Trasse oberirdisch anschließen kann, ist der Bau nachträglich möglich, ohne die Neubaustrecke zu beeinträchtigen.


Die Trassen durch das Kalletal ermöglichen den Anschluss an der Talquerung südlich von Exter.  Von hier aus Bau einer Trasse zur Bahnlinie Herford – Kirchlengern möglich. Da diese Trasse oberirdisch anschließen kann, ist der Bau nachträglich möglich, ohne die Neubaustrecke zu beeinträchtigen.

Die über Herford verlaufenden Trassen können mit einem kurzen Tunnel an die Bahnlinie Herford – Kirchlengern möglich erreichen. Da diese Trasse unterirdisch anschließen muss, sollte der Bau vorbereitet werden, damit die Neubaustrecke bei Realisierung nicht beeinträchtigt wird.

Optionen für den Abschnitt Löhne – Bad Oeynhausen

Die Nutzung des Abschnitts Löhne – Bad Oeynhausen der Bahnstrecke Löhne – Hameln entspricht den Forderungen der Region nach einem Bestandsausbau,
Diese Bahnlinie führt durch das Kurgebiet Bad Oeynhausen. Um dieses optimal vor Lärm zu schützen und gleichzeitig zahlreiche Bahnübergänge zu beseitigen, bietet sich an, diesen Streckenabschnitt tiefer zu legen und mit einem Deckel zu versehen. Dies gilt auch für den Bahnhof Bad Oeynhausen Süd. Da die Strecke derzeit nur durch eine stündliche Regionalbahn genutzt wird, kommt der Umbau bei Vollsperrung in Betracht.
Alternativ kann erwogen werden, die Strecke mit einem Neubau-Abschnitt an die Bahnstrecke Löhne – Minden anzubinden. Die sich daraus ergebenden Eingriffe müssten lokal diskutiert werden.

 

 

 

 

 

 

 

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