12 Trassen Bielefeld Hannover vorgestellt

Die vorgestellten Varianten für eine Schnellfahrstrecke Bielefeld – Hannover lassen eine sehr konsequente Arbeit der Planer erkennen. Einige der vorgestellten Trassen führen durch die Ortslagen Herford, Bad Oeynhausen und Porta und entsprechen dem Wunsch der Region nach einem Ausbau der Bestandsstrecke. Die genaue Betrachtung wird aber zeigen, wie erheblich die Eingriffe in Landschaft und Bebauung der Ortschaften sein werden. Vorgestellt sind auch die ortsfernen Trassen, die Ostwestfalen-Lippe weitaus weniger belasten würden. Der Vergleich von Nutzen, Kosten und Eingriffen wird eine lange Diskussion erfordern, die mit den bisherigen Schlagworten der Bürgerinitiativen nicht zu bewältigen ist. Es ist durchaus möglich, dass im Ergebnis eine Trasse bevorzugt wird, die bisher nicht im Blick der Öffentlichkeit war, beispielsweise eine Trasse durch den Weserdurchbruch der Porta Westfalica, die auf den ersten Blick die Verkehrsbedürfnisse der Region am besten erfüllen würde.

Link zur Übersicht der Trassen

Vergleich der Trassen

Die vorgestellten Trassen sind bereits nach den Kriterien bewertet worden, die das Plenum der Bürgerbeteiligung erarbeitet hat. > Link
Die Bewertung erschließt sich nicht auf den ersten Blick.

Die Voraussetzungen für die Trassen und die Denkfehler einiger Bürgerinitiativen

Die Planer haben den Trassen die technischen Anforderungen an eine Schnellfahrstrecke und die Bedingungen des Deutschlandtakts zugrunde gelegt.
Damit sind
* Zielfahrzeit,
* Kapazität und
* Eignung für den Güterverkehr
entscheidende Kriterien.
Bürgerinitiativen wie Widuland und andere Kritiker greifen diese Voraussetzungen an und halten diese Kriterien nicht für eine zukunftsfähige Planung nicht für erforderlich.
* Zielfahrzeit ergibt sich aus dem Deutschlandtakt-Gutachten und sichert die Vernetzung des Fern- und Nahverkehrs. Abweichungen von der Zielfahrzeit wären hinnehmbar, wenn auf einen Teil der Effizienz des Verkehrsangebots für den Fahrgast verzichtet würd. Darüber müsste politisch entschieden werden. Insofern wird die Bedeutung der Zielfahrzeit von „31 Minuten” überschätzt.
* Kapazität und Zuverlässigkeit werden hingegen weit unterschätzt.
*
Eine kreuzungsfreie Schnellfahrstrecke ist vergleichbar mit einer Autobahn, auf der es keine Ampeln, keine Kreuzungen mit Querverkehr und keine Abzweigungen gibt.
* Die vorhandene Bestandsstrecke Bielefeld – Minden gleicht hingegen einer vierspurigen Innenstadtstraße, mit Ampeln, die Querverkehr ermöglichen, mit Abzweigungen, bei denen Linksabbieger auf der Fahrbahn warten müssen, um den Gegenverkehr durchzulassen.  Diese Gestaltung führt unweigerlich zu einer geringen Kapazität, zum Stau und zur Übertragung Verspätungen aus und in den Regionalverkehr und in die Gegenrichtung.
Mehr zur fachlichen Bewertung von vorgelegten Studien finden Sie hier.