Der Unterschied zwischen der Planung 2020 und dem „Porta-Tunnel”

Was beinhaltet der Vorschlag einer Neubaustrecke Bielefeld – Hannover?

Der Zielfahrplan 2030+ schlägt vor: als Bestandteil des Deutschlandtakts und Teil des Ausbaues der Verbindung Berlin – Rhein/Ruhr,

  • die Fahrzeit zwischen Bielefeld und Hannover von heute 49 Minuten auf 31 Minuten zu verkürzen,
  • 300 km/h schnelle Fahrzeuge einzusetzen,
  •  Dafür ist eine Neubaustrecke zu bauen, die – so jedenfalls die Vorstellung der Gutachter des Zielfahrplans 2030+ – bereits zwischen Bielefeld und Herford die heutige Bahnlinie verlässt und direkt nach Seelze kurz vor Hannover geführt wird.

Was ist der Unterschied zu der bisherigen Planung des Bundesverkehrswegeplans 2030 „Porta-Tunnel”)?

Eine Planung ist bereits im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten. Diese sah Aus- und Neubauabschnitte für 230 km/h vor. Details: Eine Neubaustrecke, die bei Seelze beginnt, an Wunstorf und Haste vorbei in Richtung Stadthagen ein Stück weit entlang der vorhandenen Schienen verläuft und vor Bückeburg nach  Süden schwenkt und durch den Jakobsberg (siehe Foto oben) an der Porta Westfalica vorbeiführt und unweit südlich in die Bestandsstrecke mündet. Die Fahrzeit Hannover – Bielefeld sollte 40 Minuten betragen.
Die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan bedeutet aber nur, dass das Projekt finanziert und gebaut werden darf, nicht aber, dass gebaut werden muss und auch nicht, dass so gebaut werden muss, wie es der Bundesverkehrswegeplan in seinen Erläuterungen darstellt.
Dieses Projekt wurde mit einer Kurzformel „ABS/NBS Hannover – Bielefeld“ in das Bundesschienenwegeausbaugesetz aufgenommen (Anlage (zu § 1) Bedarfsplan für die Bundesschienenwege, Abschnitt 2 Nr.13). Damit darf der Bund das Projekt finanzieren, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen. Im Gesetz ist daher weder der Verlauf der Neubaustrecke noch das Fahrzeit-Ziel festgelegt.

Wie sieht die Planung heute aus?

Während der Bundesverkehrswegeplan sehr detailliert die Strecke beschreibt, legt der Zielfahrplan 2030+ nur die Eckpunkte und die Fahrzeit fest. Entsprechend diesen geringeren Vorgaben hat die Deutsche Bahn AG einen großen Suchraum definiert (Skizze unten), in dem eine Trasse liegen könnte.

Neubaustrecke Bielefeld - Hannover Karte Bürgerdialog

Gibt es Unterschiede in den Planungsparametern?

Ja. Eine Neubaustrecke für 300 km/h benötigt Kurvenradien von 6000 Metern als Idealwert. Für 230 km/h liegt der ideale Kurvenradius bei 3000 Metern. Diese Radien sind Optimalwerte für bestimmte Fahrzeugtypen des Personenfernverkehrs bei geeigneter Überhöhung. Mehr zu den Parametern lesen Sie hier.

Was bedeutet die Aufnahme der „Porta-Tunnel”-Trasse in die Papiere von Schüßler Plan?

Es dürfte eine Konzession an den Umstand sein, dass der Bundesverkehrswegeplan  noch nicht an den Deutschlandtakt angepasst wurde. Da die DB die Planung mit einem leeren Blatt beginnt, dürfte diese Trasse keine Chance haben. Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier.

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